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Hochsensible Jungen rechtzeitig erkennen

Hochsensible Jungen können enorm anstrengend sein, sowohl für die betroffenen Personen als auch für deren Umfeld. Wenn die äußeren und inneren Eindrücke stets hochdosiert beim Empfänger ankommen, reagiert dieser unter Umständen heftig und stößt damit nicht selten auf Unverständnis und Ablehnung. Ob es das Persönlichkeitsmerkmal der Hochsensibilität, wissenschaftlich bezeichnet als eine höhere sensorische Verarbeitungssensitivität, wirklich gibt, ist allerdings umstritten. Machen Sie hier doch den Hochsensibilität Test.

Eltern spüren es, wenn ihr Sohn hochsensibel ist

hochsensible Jungen
Das macht Spaß!

Eltern eines hochsensiblen Jungen stellen die Existenz dieses Wesenszuges nicht in Frage. Besonders betroffen sind dabei die männlichen hochsensiblen Kinder. Aufgrund ihrer Empfindsamkeit haben sie es im Alltag schwerer, sich in der “rauen” Männerwelt zu behaupten.

Sie sind lärm- und geruchsempfindlich, reagieren sensibel auf emotionale Schwingungen und mögen Auseinandersetzungen und Konflikte nicht. Das zieht sich durch alle Lebensbereiche: den Kindergarten, die Schule, die Ausbildung, die Arbeit, den Freundeskreis und die Familie. Hochsensible Jungen werden stärker kritisiert und eher ausgegrenzt als hochsensible Mädchen, weil ihr Verhalten dem klassischen Rollenbild eines Mannes nicht immer entspricht.

Hochsensible Jungen sind schnell überreizt

Ihre Empfindlichkeit äußert sich nicht immer in zurückhaltendem oder ängstlichem Verhalten. Sie geraten schnell in einen Überreizungszustand hinein und können sich dann nur schwer beruhigen. Wutanfälle mit starken Weinattacken, eine Folge der Überforderung, können besonders bei kleinen Kindern immer wieder auftreten.

Die hochsensiblen Jungen haben meistens unumstößliche Kleidungsregelungen, nur wenige enge Freunde, führen endlose Diskussionen und neigen zu großen Dramen. Sie legen jedes Wort auf die Goldwaage und haben einen sehr direkten Kontakt zu ihren Gefühlen. Hochsensible Jungen können sehr anstrengend sein, wenn ihre Eltern, Lehrer und Freunde nicht wissen, wie sie auf die extreme Form der Wahrnehmung reagieren sollen.

Diese Jungen, die empfindsam, zurückhaltend und nachdenklich aber ebenso aufbrausend und unbeherrscht sind, haben eine dünne Haut. Sie nehmen Dinge wahr, die anderen entgehen. Es sind besondere Kinder mit einem feinen Gefühl für die Zwischentöne, einem Gespür für Ungerechtigkeit und einem oft langsameren Lebenstempo, weil sie die vielen unterschiedlichen Eindrücke und Details erst verarbeiten müssen.

Für meinen Papa
Gabe oder Fluch?

Hochsensibilität ist eine Gabe und ein Fluch, je nachdem wie die Umwelt darauf reagiert. Besonders hypersensible Jungen können unter diesem Wesenszug leiden, denn von einem Jungen wird erwartet, sich dem typischen Verhalten der “wilden Kerle” anzuschließen. Doch hochsensible Jungen fühlen sich in quirligen, lauten Gruppen nicht wohl.

Sie mögen es ruhig, überschaubar und sicher. Durch ihre vorsichtige und zurückhaltende Art schützen sie sich vor den vielen Umweltreizen, denen sie sich mehr als andere ausgeliefert fühlen.

Hochsensible Jungen können leicht zu Außenseitern werden

Heulsuse und Weichei sind nur einige beleidigende Namen, die sich solche empfindsamen Jungen anhören müssen. Die Seelchen, zartbesaiteten Mimosen oder Muttersöhnchen sind jedoch keine “Warmduscher”, sondern nur besonders feinfühlig und daher empfindlicher.

Im Gegenteil, in ihrer Wahrnehmungswelt müssen sie mit wesentlich mehr Anforderungen zurechtkommen, als andere Kinder. Um sich weitgehend normal zu verhalten, müssen sie intensive Empfindungen überspielen. Das ist anstrengend und kostet Energie.

Achtung: Die Opferrolle wartet schon

Wenn sie als Kind nicht von Erwachsenen verstanden, geschützt und bestärkt werden, landen sie leicht in der Rolle des Opfers, Außenseiters oder Sonderlings. Besonders jüngere Kinder haben wenig Verständnis dafür, wenn jemand anders ist oder sich merkwürdig verhält.

Gespräche können dabei helfen, Verständnis für die hochsensiblen Jungen zu erreichen. Häufig ist dafür aber gar keine Zeit. Die hochsensiblen Kinder müssen lernen, mit ihrer intensiven Form der Wahrnehmung zurechtzukommen. Ihren eigenen Weg zu finden, ihre Belastungsgrenzen zu kennen und das Leben danach auszurichten, ist ein wichtiges Erziehungsziel.

Hochsensibilität – machen Sie den Test!

Das können hochsensible Jungen richtig gut
  • Hochsensible Jungen sind gute Zuhörer. Sie erkennen die Zwischentöne menschlicher Kommunikation besser, je älter sie werden.
  • Sie sind nachdenklich und fragen gerne nach. Sie interessieren sich für die Hintergründe und möchten diese verstehen.
  • Hochsensible nehmen viele Details auf, schauen genau hin, können gut analysieren.
  • Sie merken sich viele Details, haben ein gutes Gedächtnis.
  • Ältere hochsensible Jungen und Erwachsene denken viel über sich und andere nach.
  • Da sie ständig eine Vielfalt von Reizen und Informationen aufnehmen, steigert sich auch ihre Komplexität im Denken.
  • Hochsensible Jungen haben oft ein gutes Körpergefühl und lernen intuitiv.
  • Da sie Töne, Klänge, Gerüche und Farben intensive wahrnehmen, haben sie oft auch eine musische oder künstlerische Ader.
  • Sie sind häufig sehr verantwortungsbewusst, sowohl ihrer eigenen Gesundheit als auch dem Wohlergehen anderer gegenüber.
  • Sie empfinden Gefühle intensiver als andere, sowohl die schönen als auch die negativen. Dadurch erleben sie wunderbare Glücksgefühle und tiefe Verzweiflung.
Hochsensible Jungen
Wie geht es Opa wohl heute?

In der öffentlichen Wahrnehmung werden hochsensible Jungen trotzdem skeptischer betrachtet als hypersensible Mädchen. Ihre defensive Art macht es den Jungen schwerer, sich im Alltag zu behaupten. Das zieht sich durch alle Lebensbereiche, den Kindergarten, die Schule, die Ausbildung, die Arbeit, den Freundeskreis und die Familie.

Hochsensibilität und die Wohltat von Ritualen

Wer immer wieder von der Fülle der Eindrücke überrascht und übermannt wird, weiß die Sicherheit von Vertrautem zu schätzen. Je weniger sich ein hochsensibler Junge mit den sich ständig verändernden, aktuellen Ereignissen auseinandersetzen muss, desto entspannter fühlt er sich.

Das beginnt schon morgens beim Aufwachen. Ein vertrauter Ablauf der morgendlichen Routine wirkt beruhigend, ganz egal wie er aussieht. Eine gleichbleibende Uhrzeit beim Aufstehen, der Ablauf im Badezimmer, das vertraute Frühstück und der Ort, an dem die Kleidung schon vorbereitet liegt, schaffen eine Sicherheit, die hochsensible Kinder sehr zu schätzen wissen.

Auch ein gleichbleibender Schulweg, der vertraute Sitzplatz in der Klasse, das leckere Pausenbrot und die Situation nach dem Unterricht wirken sich positiv aus, wenn sie möglichst unverändert bleiben.

Diese Rituale können helfen
  • gemeinsames Kuscheln vor dem Aufstehen sorgt für einen positiven Start in den Tag
  • gleich bleibendes Power-Frühstück vor der Schule gibt Kraft und Energie
  • High-five beim Abschied an der Wohnungstür und ein aufmunternd Kuss motivieren für den Tag
  • ein bestimmter Spruch, der als Mutmacher den Schulweg begleitet
  • ein Talisman, der in der Hosentasche wohnt und in schwierigen Situationen gestreichelt werden kann
  • eine feste Uhrzeit für die Hausaufgaben, die Raum für Verabredungen lässt
  • ein geregelter Ablauf am Nachmittag, nach der Schule, der auch Ruhephasen berücksichtigt
  • ein Kuscheltier zum Einschlafen oder für Übernachtungen
  • Vorlesen vor dem Zubettgehen oder ein Hörbuch hören
  • eine bestimmte Art vor dem Schlafen die Bettdecke um sich herum zu stopfen
  • ein Glas Milch und ein Keks bei den Hausaufgaben
  • Mut-Mach-Sätze für Klassenarbeiten
  • das Singen eines bestimmten Liedes, wenn die Familie in Urlaub fährt

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