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Ist Ihr Kind von Mobbing und Bulliying betroffen? Ignorieren, wegschauen und darauf hoffen, dass sich das Problem von selber löst, ist sicher die schlechteste Reaktion auf Mobbing. Egal in welcher Form es auftritt, hinterlässt das Mobbing oft bei allen Beteiligten schmerzhafte seelische Wunden.

Das geht von Schulangst, physischen Verletzungen über starke Verunsicherung bis hin zu psychischen Problemen bei den „Gemobbten“ und betrifft oft auch die Täter und Beobachter, die oft sehr lange mit einem schlechten Gewissen zu kämpfen haben.

Diese 3 Gruppen sind vom Mobbing betroffen

mobbing und bullying
Lass mich in Ruhe!

Die Auswirkungen von Mobbing betreffen drei verschiedene Personengruppen:

  • das Opfer, das den verletzenden Handlungen ausgesetzt
  • die Täter, die die verletzenden Handlungen ausüben
  • die Beobachter, die meistens tatenlos oder hilflos zusehen

Nicht immer ist gleich offensichtlich, dass ein Kind gemobbt wird. Wenn es weder Eltern noch Lehrer noch Freunde in seine Sorgen einweiht, kann die bedrohliche Situation lange unbemerkt bestehen. Wie Sie das Problem bei Ihrem Kind erkennen und was Sie tun können, lesen Sie hier und auf den Unterseiten (siehe Menue).

Richtiges und falsches Mobbing: Das sollten Sie wissen

Mobbing

Wenn Nils von Tischtennistraining nach Hause kommt und sich grinsend bei seiner Mutter darüber beschwert, dass der Trainer ihn heute gemobbt hätte, ist da vermutlich nicht viel dran. Anders sieht es aus, wenn Anna weinend in ihrem Zimmer sitzt und sich darüber beschwert, dass sie schon wieder nicht mit zum Tanzen gehen durfte und auch auf dem Mädchen Geburtstag ihrer Klasse nicht eingeladen wurde.

Achtung: Nicht alles was als Mobbing bezeichnet wird, ist auch Mobbing. Und auch wenn Ihr Kind heftig leugnet gemobbt zu werden, kann es sich durchaus um Mobbing handeln.

Das sind die drei Hauptkriterien von Mobbing

1. Mobbing ist eine Wiederholungstat

Es handelt sich dabei um ein spezielles Verhaltensmuster zwischen Tätern und Opfern,  das immer wieder über Wochen oder Monate auftritt. Je nachdem wie häufig und wie lange dieses Verhalten auftritt, wird das Mobbing in verschiedene Schweregrade eingeteilt.

2. Hinter Mobbing steht eine Verletzungsabsicht

Die Täter der Tat haben die klare Absicht, ihr Opfer zu schädigen. Dabei nutzten sie wertvolle Informationen und Wissen über die Schwächen des anderen. Das ist möglich, weil Mobbing ein soziales Phänomen ist, dass sich in relativ stabilen sozialen Gruppen (Schule, Verein) ereignet.

3. Es besteht eine Machtungleichheit zwischen Tätern und Opfer

Ohne ein ungleiches Machtverhältnis zugunsten der Täter und zulasten des Opfers funktioniert Mobbing nicht. Die Täter können entweder psychologisch, körperlich oder sozial dem Opfer überlegen sein. In den allermeisten Fällen geht eine Gruppe gegen eine einzelne Person vor.

Überprüfung einer Situation auf Mobbing

Wenn alle drei Faktoren zu treffen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es sich um Mobbing handelt.

Fall 1:
Nils kommt von Tischtennistraining nach Hause und erzählt seine Mutter grinsend, dass der Trainer ihn heute gemobbt hätte.
Nein – der Vorfall ist nur einmal vorgekommen.Nein – der Trainer hat vermutlich nur eine allgemeingültige Regel durchgesetzt.Ja – der Trainer die Autoritätsperson, der Fußballspieler muss gehorchen.
Fall 2:
Anna sitzt weinend in ihrem Zimmer, sie wurde schon wieder nicht auf einen Mädchen Geburtstag eingeladen und durfte auch heute nicht mit Tanzen.
Ja – es handelt sich um wiederholte Vorgänge.Ja – es sieht danach aus, als ob Anna absichtlich nicht eingeladen werden würde, um sie zu kränken.Ja – die Gruppe bestimmt was gemacht wird, die Meinung von Anna wird nicht gehört.
So können die beiden Situationen bewertet werden
Mobbing

Nur eine oberflächliche Überprüfung der zwei Beispiele wird deutlich, dass es sich nur bei dem Mädchen um einen Fall von Mobbing handeln könnte. Hier ist sowohl der Wiederholungscharakter erkennbar als auch die Verletzungsabsicht und die Machtungleichheit durch das Gruppengefüge.

Es handelt sich also vermutlich bei Nils um ein sogenanntes „falsches Mobbing“. Der Junge hat sich in der Situation einfach über seinen Trainer geärgert und versucht nun, sie zu seinen Gunsten umzudefinieren. Es besteht kein Handlungsbedarf, das zeigt auch seine Stimmung, er grinst.

Bei Anna sieht die Sache ganz anders aus. Sie ist wirklich unglücklich, kämpft schon seit einiger Zeit mit den Ausgrenzungen und sieht sich einer Gruppe von Mädchen gegenüber, die sie ständig überstimmen. Hier besteht vermutlich Handlungsbedarf.

Begriffsklärung Mobbing

1972 prägte der Schularzt den Begriff, um eine von ihm beobachtete Form von Schülergewalt zu beschreiben. In englischsprachigen Ländern wird für das gleiche Phänomen hauptsächlich die Bezeichnung Bullying verwendet, die Österreicher sprechen von Sekkieren und die Schweizer von Plagen.

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