Corona virus disease 2019.
Das ist der offizielle Name des neuartigen Virus. Abgekürzt wird es „Covid-19“.
Umgangssprachlich sagen wir Corona. Und das ist der Name, den wir seit einiger Zeit jeden Tag hunderte Male hören.
Corona, Corona, Corona.
Diesen Namen werden wir wohl nie wieder vergessen. Es ist das Hauptthema im Radio, in den Fernsehnachrichten, Zeitungen und Gesprächsthema Nr. 1 auf den Straßen. Wir alle erleben eine Pandemie in dieser Form zum ersten Mal.
Dann sagten sie etwas im Radio, was unwillkürlich meine volle Aufmerksamkeit erhielt. Was sagten Sie da? Ich befand mich wie in eine Art Schockzustand. Meine Hände wurden feucht. Schweiß lief an meinem Nacken kalt hinab. Mein Herz schlug immer schneller und lauter. Bu-Bumm, Bu-Bumm!
Sie haben tatsächlich gesagt, ab Montag würden alle Kitas geschlossen bleiben.
Erstmal für fünf Wochen.
FÜNF Wochen!?
Erstmal!?
Mein Mund war trocken, ich musste schlucken.
Langsam drehte ich mich um und sah zu ihr. Sah auf das kleine zweijährige Mädchen mit dem schelmischen Blick.
Große, selbstverständlich unschuldige Kinderäuglein sahen zu mir auf. Dann wurden Emmas Augen zu schmalen Schlitzen, als sie ein breites, zahnlückiges Grinsen aufsetzte.
Meine Corona Erfahrungen mit Emma
Irgendwie schweißt es uns zusammen
Man hat das Gefühl, dass man draußen mit fremden Menschen leichter ins Gespräch kommt als früher. Die Auswirkungen des Coranavirus, die jeden betrifft, schweißt die Menschen näher zusammen. Eine Art Teamgeist bildet sich in Deutschland, wie ich es zuletzt während der Fußball WM 2006 im eigenen Land gespürt habe oder während der Hochwasser-Katastrophe im Jahre 2002.
Die Helden unsere Gesellschaft sind Ärzte, Krankenschwestern und auch sonst alle medizinische Angestellte sowie KassiererInnen. Ja KassierInnen werden gefeiert. Sie begeben sich großer Ansteckungsgefahr und sorgen dafür, dass wir mit Lebensmitteln und Hygieneprodukten versorgt werden.
Corona. Wieder fällt dieses Wort im Hintergrund. Diesmal in Verbindung mit Fußball. Es ist unglaublich, was hier alles „zum ersten Mal“ aufgrund von Covid-19 passiert.
Das erste Geisterspiel der Bundesliga-Geschichte ohne Zuschauer. Komplett-Verschiebungen der gesamten ersten und zweiten Bundesliga. Und sehr wahrscheinlich wird die Europameisterschaft 2020 verschoben. Das war vor einigen Tagen alles noch undenkbar.
Als ich in Google das Wort „Coronavirus“ eingegeben hatte, wurde eine rot hinterlegte Kopfzeile angezeigt mit der Überschrift „SOS-Warnmeldung“ und schließlich dem Hinweis „Coronavirus (COVID-19)“. Das hatte ich auch noch nie gesehen.
Alles wirkte so unwirklich
Am Freitag, den 13. März appellierte unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel, alle nicht notwendigen Veranstaltungen abzusagen und auf soziale Kontakte zu verzichten. Das alles war beängstigend, wirkte surreal und gab einem das Gefühl, sich inmitten eines Endzeit-Katastrophenfilmes zu befinden. Die Straßen wurden immer menschenleerer, in den Straßenbahnen saßen kaum noch Leute. Es war, wie die Ruhe vor einem Sturm. Einer Bedrohung, die man nicht riechen, schmecken, hören, fühlen oder sehen kann. Es war, als würde sich ein furchtbarer Tsunami nähern und man wusste nicht, wann er, wie hart zuschlagen würde. Als ich meine Blicke durch das Fenster über der Stadt verlor, musste ich an die riesigen, dreibeinigen Kampfmaschinen denken, aus dem Film „Der Krieg der Welten“. Alles war so unwirklich.